Mein innerer Antrieb ist sehr gross. Die Motivation für mein eigenes Business – definitiv einige der ganz wenigen Konstanten in meinem Leben, nebst der Veränderung. 😉
Doch wo ist der Unterschied zwischen grosser Motivation mit viel «ich will» und Getriebensein mit «ich muss doch noch …»? Und wo resp. wann oder warum kippt das? Und was braucht es, um aus dem Müssen wieder ein Wollen voller Leichtigkeit und Freude zu machen? 🤔
Motivation ist ein komplexes Thema. Oft denken wir, sie sei eine einzige, klar definierte Kraft, die uns zur Verfügung steht oder stehen sollte. Aber in Wirklichkeit ist sie ein Zusammenspiel aus Emotionen, Gewohnheiten und Denkweisen. Es ist wichtig zu verstehen, wie Motivation funktioniert und warum wir manchmal das Gefühl haben, festzustecken und nicht motiviert zu sein.
Woher kommt Motivation?
Motivation ist hochgradig emotional und Emotionen schwanken. Daher ist es entscheidend, nicht nur auf die kurzfristige Lust oder Unlust zu achten, sondern ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, was dich antreibt und was dir hilft, dranzubleiben.
Intrinsische vs. extrinsische Motivation
Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation kommt aus uns selbst heraus – wir tun etwas, weil wir es gerne tun, es uns guttut oder weil es uns persönlich weiterbringt. Extrinsische Motivation hingegen entsteht durch äussere Anreize wie Belohnung, Lob oder auch Angst vor negativen Konsequenzen. Langfristig ist intrinsische Motivation oft nachhaltiger, da sie dich aus einem echten Wollen heraus antreibt. Extrinsische Motivation ist in der Regel kurzfristiger und kann schneller zu einem Gefühl von Müssen werden. Ein klassisches Beispiel für eine extrinsische Motivation im Arbeitsumfeld ist eine Lohnerhöhung. Im ersten Moment motiviert diese, (wieder) mehr Einsatz zu zeigen. Doch wenn keine intrinsische Motivation und Begeisterung für den Job da ist, verflüchtigt sich dieser Effekt schnell und es wird wieder vor sich hingedümpelt.
Motivation und Routinen/Gewohnheiten
Motivation allein reicht oft nicht aus, um langfristig dranzubleiben. Das kennst du sicher auch. Du möchtest etwas unbedingt, aber es braucht ein ganz bestimmtes Zusammenspiel von Umständen, dass du auch dranbleiben kannst. Hier kommen Routinen und Gewohnheiten ins Spiel. Wenn du eine Gewohnheit etablierst, wird das Handeln unabhängig von deiner täglichen Motivation. Der Schlüssel liegt darin, kleine, umsetzbare Schritte (aka Babysteps 😉) in den Alltag zu integrieren, die mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit werden.
Der Einfluss des Umfelds
Unser Umfeld beeinflusst unsere Motivation stärker, als wir oft denken. Menschen, mit denen wir Zeit verbringen, Räume, in denen wir arbeiten, und sogar die digitale Umgebung können unsere Motivation entweder fördern oder hemmen. Wenn du dich mit inspirierenden, unterstützenden Menschen umgibst und Ablenkungen minimierst, hast du es leichter, motiviert zu bleiben.
Selbstmitgefühl und Motivation
Viele neigen dazu, sich selbst zu kritisieren, wenn sie unmotiviert sind. Doch zu viel Selbstkritik kann das Gegenteil bewirken und Motivation weiter drosseln. Forschungen zeigen, dass Selbstmitgefühl – also der wohlwollende Umgang mit sich selbst – langfristig zu mehr Motivation führt. Erlaube dir, Fehler zu machen und trotzdem weiterzumachen. Erlaube dir, auch mal einen Unterbruch in deiner Routine zu haben. Aber fang danach wieder an – und zwar ohne Selbstvorwürfe! Egal wie lange die «Pause» war, sei empathisch dir selbst gegenüber, zeig Verständnis und fang einfach wieder an. Es ist alles ok so, Fehler sind Helfer, die dir zeigen können (nicht müssen!), wo du allenfalls noch etwas an der Routine oder an den Umständen für dich optimieren kannst.
Körperliche Faktoren der Motivation
Motivation ist nicht nur Kopfsache – auch unser Körper spielt eine entscheidende Rolle. Faktoren wie ausreichender Schlaf, gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung beeinflussen unser Energielevel und damit unsere Motivation. Achte auf deinen Körper achtet, um eine stabile Basis für langfristiges Motiviert-Sein zu schaffen.
Der Konflikt in uns
Viele Menschen sagen: «Ich bin unmotiviert.» Doch das stimmt meist nicht. Eigentlich bedeutet es: «Ich bin motiviert, nicht das zu tun, was ich mir vorgenommen hatte.» Dahinter steckt ein innerer Konflikt, den wir dann als fehlende Willenskraft verstehen.
Genauso wie es gilt, dass keine Entscheidung auch eine Entscheidung ist, so gilt es auch für die Motivation: Wir sind immer motiviert. Die Frage ist nur, wozu. Wenn unsere spontanen Bedürfnisse unser Verhalten steuern, können wir uns schnell überfordert und frustriert fühlen. Denn kurzfristig läuft es oft darauf hinaus, dass das Verfolgen unserer Wünsche und Ziele anstrengend ist und bspw. Netflix, Schokolade, Chillen auf dem Sofa etc. schneller und einfacher verfügbar ist. Doch bringt uns das unserem Ziel näher? Das kurzfristige Vergnügen ist oft ein Vermeiden von Schmerz, von Anstrengung.
Hier braucht es dann eine ordentliche Portion Ehrlichkeit dir selber gegenüber, um dir selbst auch Verständnis entgegenzubringen und nicht deine Selbstdisziplin oder deine Willenskraft anzuzweifeln. Und ja, das kann ein langer Prozess sein, der mal besser, mal weniger gut läuft. Ich spreche da aus Erfahrung. 🙃 Bewusstsein/Awareness ist dabei der Schlüssel: Wer seinen inneren Konflikt versteht, kann ihn überwinden.
Wie man Motivation kultiviert
Im Podcast von Mel Robbins mit Dr. K. habe ich von einer effektiven Technik zur Verhaltensänderung gehört, dem «Motivational Interviewing». Dabei geht es darum, die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu formulieren und sich den Raum zu geben, sie zu verarbeiten. Wenn du für dich oder andere Motivation aufbauen willst, geht es nicht darum, Druck auszuüben, sondern Raum zu lassen.
Hier sind einige Wege (aus dem Podcast), um Motivation nachhaltiger zu gestalten:
Erwarte Schwierigkeiten
Wenn wir uns auf Herausforderungen vorbereiten, können sie uns weniger aus der Bahn werfen.
Trenne dich vom Ergebnis
Fokussiere dich auf die Handlung, nicht darauf, ob sie sofort zum Erfolg führt. Den Spruch «Der Weg ist das Ziel» kennen wir alle, oder?
Analyse statt Selbstvorwurf
Wenn etwas schiefgeht, analysiere es neutral. Wo kam das Ziel her? War es dein Ziel? Was könntest du nächstes Mal anders machen?
Gib dir Zeit
Erfolg entsteht nicht über Nacht. Das Gehirn braucht Raum, um Veränderungen zu verarbeiten.
Finde den inneren Frieden mit deiner Motivation
Selbst wenn du etwas tust, um jemand anderen zu beeindrucken, ist es wichtig, dass du innerlich damit im Reinen bist.
Fazit
Wir verbringen oft zu viel Zeit damit, Dinge reparieren zu wollen, anstatt unser gesamtes Selbst zu verstehen. Wir kämpfen mit dem, was wir nicht kontrollieren können, und vernachlässigen das, was wir beeinflussen könnten. Wahre Motivation entsteht, wenn wir lernen, mit unseren eigenen Widersprüchen zu leben und uns bewusst für unsere nächsten Schritte zu entscheiden.
Statt zu fragen: «Warum bin ich nicht motiviert?», stelle dir lieber die Frage: «Was hält mich zurück und wie kann ich es verstehen?» Denn Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Was den Bogen aufmacht zu meiner Methode AHA Empowerment, wo das erste A für Awareness , also Bewusstsein, steht. 😉